Social Distancing, Reisebeschränkungen und Home Office – die Corona-Krise bedeutet für viele veränderte Arbeitsbedingungen. Insbesondere die Zusammenarbeit in Teams wird durch neue Herausforderungen gezeichnet. Doch was macht erfolgreiche Teamarbeit eigentlich aus? Mit dieser Frage hat sich Google im Rahmen des Project Aristotle beschäftigt und fünf wichtige Faktoren herausgestellt, die zu erfolgreichem Teamwork beitragen und unabhängig von Face-to-Face Interaktionen beachtet werden können.
Herausforderungen lassen sich im Team besser meistern. Viele Unternehmen bauen daher auf gut abgestimmtes und effektives Teamwork. Die Basis für ein solches kann jedoch nur stabil sein, wenn alle Mitglieder des Teams mit der Arbeit, sich selbst und den anderen Teammitgliedern zufrieden sind. Schließlich haben wir es alle schon erlebt: Ein Projekt zieht sich dahin, die Aufgabenstellung ist schwammig und keiner weiß so recht, was als nächstes ansteht. Damit Ihnen und Ihrem Team diese Erfahrung in Zukunft erspart bleibt, hat Google fünf Faktoren herausgestellt, die eine besondere Rolle für erfolgreiches Teamwork spielen.
Faktor 1: Psychologische Sicherheit
Um erfolgreich im Team arbeiten zu können, müssen die einzelnen Mitglieder ein Gefühl von Sicherheit empfinden. Eine unsichere Atmosphäre führt dazu, dass die Teammitglieder Angst haben, Fehler zu machen und Risiken einzugehen – egal wie gering die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns sein mag. So werden auf lange Sicht keine Impulse gegeben und die Arbeit des Teams steht still. Niemand möchte den nächsten Fehler machen. Risiken eingehen und etwas Neues wagen – das geht nur mit guter Rückendeckung und einer offenen Fehlerkultur!
Faktor 2: Zuverlässigkeit
Teammitglieder müssen in der Lage sein, einander zu vertrauen und sich aufeinander zu verlassen. Das gilt sowohl für die Qualität der Arbeit als auch für das Einhalten von Zeitplänen und Fristen. Deadlines innerhalb des Teams oder mit Kunden und Partnern sollten daher realistisch gesetzt und von allen eingehalten werden. Nur durch einen regelmäßigen und zuverlässigen Austausch untereinander können Probleme frühzeitig erkannt und behoben oder im Idealfall sogar vorgebeugt werden.
Faktor 3: Struktur und Klarheit
Eine klare Struktur innerhalb eines Teams setzt den Rahmen für gemeinsame Aufgaben und Projekte. Dazu sollte innerhalb des Teams eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung herrschen, denn nur so kann sich jedes Teammitglied auf einen Teil konzentrieren. Transparenz spielt für diesen Faktor eine große Rolle: es sollte jederzeit die Möglichkeit bestehen nachzuvollziehen, welche Aufgaben und Herausforderungen die anderen Teammitglieder zurzeit bewältigen. Erwartungen können somit angepasst werden und Missverständnissen wird vorgebeugt. Einen Anhaltspunkt für Struktur im Projektmanagement bieten die drei Zieldimensionen des Magischen Dreiecks – Zeit, Kosten und Qualität. Sie können ebenso als Planungsgrundlage wie auch als Bezugsgröße für eine abschließende Evaluation des Projektes dienen.
Faktor 4: Intrinsische Motivation
Hinter dem vierten Faktor stehen der Sinn, den jedes Teammitglied in den Aufgaben und der eigenen Arbeit sieht. Ganz gleich ob finanzielle Sicherheit, das Unterstützen der Familie oder persönliche Weiterbildung – das Wissen, dass die eigene Arbeit auch persönliche Vorteile mit sich bringt, treibt die Teammitglieder an.
Faktor 5: Bedeutung für das Gesamtergebnis
Wer erkennt, dass die eigene Arbeit etwas bewegt, das Projekt vorantreibt und eine Bedeutung für das Team hat, ist bereit, mehr Zeit und Mühe zu investieren. Daher ist es wichtig, individuelle Aufgaben und Ziele mit Blick auf das Endergebnis zu formulieren und den Fortschritt in regelmäßigen Absprachen abzugleichen. So wird jedem Teammitglied der eigene Beitrag am Erfolg der ganzen Gruppe bewusst und das gemeinsame Erfolgserlebnis ist umso größer.
Der Weg ist das Ziel
Leider wird in Unternehmen oft nur das Endergebnis betrachtet, mindestens genauso wichtig ist jedoch die Zusammenarbeit der einzelnen Teammitglieder auf dem Weg dahin. Nicht ohne Grund hat Google das Project Aristotle nach dem griechischen Philosophen benannt. Denn wie dieser schon festgestellt hat: “Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.” Wer in der Zusammenarbeit darauf achtet, die einzelnen Teammitglieder zu bestärken und unterstützen, verliert das Ziel nicht aus den Augen und dem erfolgreichen Teamwork steht nichts mehr im Weg.
Weitere Inspirationen rund um Teamwork bietet Dan Ariely in seinem TEDxRiodelaPlata Talk: „What makes us feel good about our work?“