Bestimmt das Angebot die Nachfrage oder die Nachfrage das Angebot? Beides sind Grundprinzipien unserer Marktwirtschaft. Und doch stecken hinter dieser Frage zwei Geschäftsmodelle, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Keine Frage hingegen ist, welche Ausprägung das Internet für uns Konsumenten bereithält. Bei den großen Onlineshops und E-Commerce-Marktplätzen bestimmt das Angebot die Nachfrage. Die Zielgruppen von Zalando, Amazon und Co. werden von Werbung regelrecht verfolgt, damit die großen Warenbestände unter das Volk gebracht werden können. Wer sich dem entziehen möchte, weil er längst weiß, was er will, nur leider nicht fündig wird, für den kann die Shoppingtour im Web schnell frustrierend werden. Mit individuellen Wünschen – egal ob Produkt oder Dienstleistung – muss ich wahlweise viel Zeit mitbringen oder durch meine Nachfrage passende Angebote schaffen. Hand aufs Herz! Trotz erster Crowdsourcing und Mass Customization Angebote – so richtig befriedigend sind die meisten Angebote nicht.
Es lohnt sich dennoch, etwas genauer hinzusehen, denn inzwischen gibt es die ersten Plattformen und Angebote, die zumindest den stationären Dienstleistern die Möglichkeit bieten, auf solch individuelle Kundenwünsche einzugehen. Und möglicherweise sind sie der Startpunkt für einen Wandel zum nachfragebestimmten Angebot…
Handwerker: bitte schnell, kompetent und billig!
Für die Vermittlung von Handwerkern gibt es bereits seit einiger Zeit entsprechende Angebote – allen voran MyHammer. Für die User sind solche Portale bequem, weil sie beim Recherchieren und Telefonieren viel Zeit einsparen. Hier zahlen die Handwerker monatliche Gebühren. Für die User von MyHammer ist die Vermittlung kostenlos. Sollen die Kundenbedürfnisse befriedigt werden, müssen sich die Handwerker einem großen Konkurrenzkampf stellen. Preisdumping einerseits und die Einhaltung von Leistungen, Absprachen und Terminen andererseits stellen in der Praxis die größten Hürden da. Eine echte Win-Win-Situation sieht anders aus.
Legal arbeitende Haushaltshilfen?
Gute Haushaltshilfen zu finden ist bekanntlich mindestens ebenso schwierig wie gute Handwerker zu finden. Auch hier gibt es mittlerweile viele Portale, die Haushaltshilfen vermitteln – im letzten Jahr konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es eine regelrechte Start-Up-Welle in diesem Bereich gab. Grund genug für die Stiftung Warentest (11/2014) sich des Themas einmal anzunehmen und siehe da. Sie empfiehlt keins! Auch hier liegen zwischen Werbeversprechen und Vertragsinhalten Welten. Scheinselbstständigkeit, Nicht-Einhaltung des Mindestlohns oder auch Schwarzarbeit können von den Vermittlungsportalen nicht ausgeschlossen werden. Mit der Sauberkeit waren die Tester auch in den wenigsten Fällen zufrieden. Wer hier auf der sicheren Seite sein will, kann einen Blick auf „die Haushaltsjob-Börse“ werfen. Das von Bundesarbeitsministerin Nahles freigeschaltete Portal vermittelt Haushaltshilfen auf Minijob-Basis. Doch auch hier war die Stiftung Warentest von der Menge an eingestellten Angeboten noch nicht überzeugt. Gut gedacht ist eben noch lange nicht gut gemacht.
Der Kampf von Angebot und Nachfrage
Ähnlich sieht es in einer anderen Branche aus, in der sowohl auf Anbieter- als auch auf Kundenseite ein vergleichsweise großer Leidensdruck existiert. Die Rede ist von der Reisebranche. Nahezu alle Portale haben sich auf das Anbieten von Reisen fokussiert. Zwar soll der Kunde sich seine Wunschreise (nicht selten mit Hilfe von Cross- und Upselling-Angeboten) zusammenstellen können. Was das in der Praxis jedoch bedeutet, wissen nicht nur diejenigen, die bei Ryanair schon einmal einen Flug gebucht haben oder buchen wollten. Vor lauter Bäumen (Mietwagen, Hotels, Reiseversicherung, Platzreservierung, Gepäckoptionen) sieht der Reisewillige den Wald (Flug) nicht mehr. Was Ryanair recht ist, ist anderen Reiseportalen billig: Das Fraunhofer Institut kommt in einer Studie jedenfalls zu einem ernüchternden Ergebnis. Bei Reiseportalen besteht demnach großes Verbesserungspotenzial beim Gestalten von Suchmasken und Suchkriterien. Die Kundenbedürfnisse sind demzufolge kaum berücksichtigt. Häufig werden so nur nicht befriedigende Angebote gefunden oder die Online-Suche wird abgebrochen. Und in Tat: Buchungsabbrecher sind für die Online-Reisebranche ein echtes Problem.
Wie bei den zuvor angesprochenen Portalen geht es auch hier vor allem um den Preis und nicht um die Erfüllung der konkreten Vorstellung. Nur mal so: Wir reden hier von der „schönsten Zeit des Jahres“. Der Reise- und Tourismusbranche ist es bis heute nicht gelungen, die Lücke zwischen Online und Offline – also der Beratungs- und Servicekompetenz der Reisebüros – zugunsten der Kundenwünsche zu schließen. Die Reisebüros haben auf der einen Seite keine Chance gegen Kampf- und Schnäppchenpreise der Online-Reiseportale und haben es bis heute nicht geschafft, sich erfolgreich im Internet zu positionieren. Die Beratung blieb quasi offline. Auf der anderen Seite sind die Standardbuchungsformulare der Reiseportale nicht in der Lage, individuelle Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Dass es auch anders gehen kann, beweist kwizzme.
Bei kwizzme läuft es anders herum: Die Nachfrage bestimmt das Angebot
Ein Portal, das es geschafft hat, die Lücke zwischen Online und Offline zu schließen, möchte ich nun vorstellen. Auf kwizzme.com kann der Kunde seine Reisewünsche exakt formulieren. Auf diese individuellen Nachfragen (kwizzes) können Reisebüros mit passenden Angeboten reagieren. Bei kwizzme bestimmt somit (endlich) die Nachfrage das Angebot. Bei kwizzme können Reisebüros mit ihrem Service und ihrer Beratungskompetenz punkten und neue Kunden für sich gewinnen, ohne einen eigenen Webauftritt (wohlmöglich wieder mit einem zielverfehlenden Buchungsformular) haben zu müssen. Zudem entstehen nur Kosten, wenn auch wirklich der Kontakt zum Kunden stattfindet.
Der Nutzer findet hier genau das, was er sucht – unabhängig von einschränkenden Such- oder Buchungsmasken und den Öffnungszeiten von Reisebüros. Die Idee ist so simpel, dass man kaum glauben mag, dass es sie nicht schon viel länger gibt. Und vor allem: Sie funktioniert! Mit vier Kindern gesegnet war es für mich in der Vergangenheit ein echtes Kreuz die Urlaubsplanung und -buchung in Angriff zu nehmen. Nicht selten gingen hierfür zwei bis drei komplette Wochenenden drauf. Nicht so 2014: Auf meine konkrete Nachfrage für den Familienurlaub kamen über kwizzme verschiedene Angebote von unterschiedlichen Reiseanbietern. Hier konnte ich vergleichen und auswählen. Letztlich hat mich das zehn Minuten, zwei E-Mails und einen Anruf gekostet und ich erhielt zudem einen Familienurlaub nach meinem Gusto – ohne irgendwelche faulen Kompromisse.
Die individuellen Kundenwünsche stehen im Mittelpunkt, sodass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Der Kunde muss keine Kompromisse eingehen. Dabei bietet die Idee und Umsetzung von kwizzme nicht nur der Tourismusbranche viele Chancen. Immer da, wo Kunden sehr konkrete und individuelle Wünsche haben, kann kwizzme als Vermittler zwischen stationärem Handel und potenziellen Kunden dienen – etwa in der Immobilien-, Automobil- oder Finanzbranche. Wer weiß, vielleicht kwizze ich in wenigen Monaten ja schon meine Waschmaschine – Miele oder Bauknecht, 6 Liter Fassungsvermögen, Frontlader bis 500 Euro inkl. Lieferung, Anschluss und Mitnahme des Altgeräts – versucht das mal bei Redcoon…
In der Blogreihe „Stationäre Anbieter im E-Commerce“ ist bereits erschienen:
Teil 1: Lokale Einkaufsportale
Teil 2: Hochwertiges braucht ein hochwertiges Umfeld
Blogs und Medien, die sich ebenfalls mit dem Thema befassen:
deutsche startups: Bei der E-Commerce-Plattform Kwizzme bestimmt die Nachfrage das Angebot
Disclosure: pr://ip hat die Kommunikation für kwizzme übernommen. Nach fast 15 Jahren Erfahrung in der Online-Branche habe ich mich zum ersten Mal an einer Idee beteiligt, weil ich sie zu 100% überzeugend finde. Sie schließt die Lücke zwischen Online und Offline und bringt die Beratung dorthin, wo sonst nur Buchungsformulare existieren.