1. Februar 2013

Der Seelenstrip auf Facebook nimmt kein Ende: Wie gefährlich Graph Search wirklich ist

Seelenstrip auf Facebook

Seelenstrip auf Facebook

Das neue Tool Graph Search von Facebook ist in aller Munde, oder wird es zumindest sehr bald sein. Denn genau wie bei der neuen Timeline im letzten Jahr wird der Graph Search nach und nach für alle Profile aktiviert. Was bedeutet das für die einzelnen User? Besonders für Eltern sollte das Thema wichtig sein, solange das Wort Medienkompetenz an Schulen nur als Worthülse existiert. Bergen sich Gefahren in dem neuen Tool? Die schlichte Antwort lautet leider „Ja“. Thomas Hutter verdeutlicht dies in seinem Social Media Blog sehr anschaulich.

Die Struktur der Inhalte verändert sich – was bedeutet das für potenzielle Stalker?

Eigentlich ist dies auch nicht verwunderlich: Führt man sich vor Augen, dass Graph Search die Struktur von Facebook in dem Sinne grundlegend ändert, dass man nicht nur mehr nach Profilen, Orten und Events an sich suchen darf, sondern alle (!) mit seinem Profil verbundenen Items nun auch in der Tiefe gezielt durchforschen kann, ergibt das völlig neue Möglichkeiten des Stalkings. Einige Suchabfragen, die Thomas Hutter nennt, machen dies extrem deutlich. Wenn ich mich mal an den für mich krassesten Beispielen bedienen darf, wie wäre es z.B. mit…

  1. Islamic men interested in men who live in Tehran,Iran … und daran angehängt die erweite Suche “Places where they’ve worked”?
  2. Married Female who like BangWithFriends und daran angehängt die erweiterte Suche “These People’s spouses”?
  3. Current employers of people who like Racism?
  4. Und so weiter…

Das Rätsel: Wo birgt sich für den ohnehin schon vorsichtigen User Gefahr?

Natürlich sind dies Beispiele, die eher unwahrscheinlich ist. Kaum jemand der in Teheran lebt wird angeben an Männern interessiert zu sein, und auch die BangWithFriends App wird sicher eher verhalten genutzt. Allerdings sind auch komplette Timelines durchsuchbar, d.h. alles was man je gepostet hat, kann durch die Graph Search aufgedeckt werden. Frei nach dem Motto „If you can’t remember – Facebook will“ bietet man der Welt an, alle seine Ergüsse bis heute durchsuchen zu lassen. Natürlich hängt dies auch von den Berechtigungen ab, die man bei den Postings gegeben hat. Inhalte, die nur für „Freunde“ bestimmt sind, sind auch nur für Freunde durchsuchbar. Spätestens hier sollte man aber feststellen, dass das standardmäßige, gedankenlose ‚Öffentlich‘ Posten der Vergangenheit angehören muss. Da ich selbst viele Freunde auf Facebook habe, die dies tun (ja und ich bin auch ein Postaholic) liegt mir auch sehr viel daran, darauf aufmerksam zu machen.

Des Rätsels Lösung: Die Anleitung von Thomas Hutter

Thomas Hutter wäre nicht Thomas Hutter, wenn er nicht sofort eine detaillierte Anleitung parat halten würde, wie man sich auf die Graph Search vorbereiten kann. Mit vielen Links, die man klicken kann und zu den entsprechenden Inhalten kommt, präsentiert er, was man alles auf kritische Inhalte überprüfen muss. Er empfiehlt einen gründlichen Frühjahrsputz – und ich empfehle dafür seine Anleitung. Danke für diesen Beitrag – Ich werde direkt mal auf Facebook feudeln gehen.

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