21. Februar 2012

Schockschwerenot! QR-Codes im Reich der untoten Werber!

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Wohl aber über den Einsatz moderner Kommunikationsinstrumente. Und so widme ich mich ein weiteres Mal dem Thema QR-Codes. Anlass ist ein aktuelles Beispiel, das meiner Meinung nach ausschließlich für Kreativwettbewerbe umgesetzt wurde. Alles andere würde mir doch die Runzeln in die Stirn treiben….

Es ist so eine Sache mit den QR-Codes. Das hat schon Scott Stratten gewusst, wie dieser sehenswerte Redebeitrag zeigt:

Trotzdem versuchen es Werber immer wieder, so auch mit dieser „Schocktherapie der anderen Art“, über die die W&V heute berichtet. Um Werbung für Hörbücher zu machen hat die Psychothriller GmbH mit Saatchi & Saatchi modellierte Beine in Bahnhofschließfächern deponiert und der „Leiche“ statt des Kühlhaus-Laufzettels einen QR-Code um den dicken Onkel gehängt. Mit versteckten Kameras wurden die Reaktionen dann gefilmt.

Über Geschmack kann man nicht streiten. Somit will ich hier auch keine Debatte darüber anstrengen, wie lustig und geschmackvoll es ist, Leute mit derartigen Devotionalien in Schließfächern zu „überraschen“. Vielleicht findet diese Debatte ja beim Werberat statt – so er sich zuständig fühlt. Sei’s drum. Worüber aber deikutiert werden darf, ist die Frage, wie sinnvoll QR-Codes in diesem Kontext sind. Ich bitte den geneigten Betrachter beim Anschauen des Videos doch mal darauf zu achten, welche „Zielgruppe“ sich vor den Schließfächern so herumtreibt und wieviele nach Meinung de Zuschauers wohl wissen, was ein QR-Code ist, geschweige denn, was man damit macht oder wie man ihn abscannt. So wird aus „Verstehen Sie Spaß?“ unversehens ein „Verstehen Sie das?“.

Um es vorweg zu nehmen: Ganze 5 (in Worten: fünf!) scannen in diesem Zusammenschnitt den Code, um sich das Hörspiel herunterzuladen (ist das wirklich so?).

Mich würde interessieren, wieviele es tatsächlich waren. Meine Vermutung: nicht viel mehr. Man schaue sich nur den Altersdurchschnitt etwa der Hälfte der Schließfachöffner an. Aber das ist ja wahrscheinlich eh egal. Denn hier geht es einzig und allein um den Clip und natürlich um die beteiligten Agenturen. Bleibt mir nur noch, viel Erfolg für die nächste Awardeinreichung zu wünschen, denn für viel mehr dürfte die ganze Aktion ja wohl kaum gedacht sein. Hoffentlich gucken die Macher anschließend nicht so dumm (oder geschockt?) aus der Wäsche wie in ihrem eigenen Video…

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via wuv.de

 

Posted via email from pr://ip’s posterous

 

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