27. April 2011

Facebookfakes und die Fake-Experten

Eigentlich sollte man ja meinen, inzwischen habe auch der Letzte mitbekommen, dass viele der bei Facebook kursierenden Meldungen nur Fakes oder sogenannte Hoax sind, die alle Freunde mit Spam überschütten. Sogar bild.de hat schon über das Problem berichtet – und die stehen nun wirklich nicht im Verdacht, besonders tiefgründig über Zusammenhänge im Web zu sinnieren. Doch weit gefehlt.

Eigentlich sollte man ja meinen, inzwischen habe auch der Letzte mitbekommen, dass viele der bei Facebook kursierenden Meldungen nur Fakes oder sogenannte Hoax sind, die alle Freunde mit Spam überschütten. Sogar bild.de hat schon über das Problem berichtet – und die stehen nun wirklich nicht im Verdacht, besonders tiefgründig über Zusammenhänge im Web zu sinnieren.

Doch weit gefehlt. Auch heute noch wird fleißig rumgespamt: Private Nachrichten, Status- und jetzt auch Chatmeldungen nerven mit den immer gleichen Versprechungen: “Finde heraus wer dein Profil besucht hat”, “Facebook soll jetzt Geld kosten, wir sind dagegen” und das übliche “Unglaubliches Video! Mädchen beim Strippen erwischt”. Nochmal für alle zum Mitschreiben und als Vorlage für die Timeline: Sollte Facebook jemals Geld kosten oder ein Feature einbauen, mit dem nachvollzogen werden kann, wer auf auf dem eigenen Profil war, dann wird Facebook das auch selbst über die üblichen Wege ankündigen – und zwar weit im Voraus. Bis dahin gilt: Links zu “lustigen” oder “erotischen” Videos wie „Schwuler Boxer küsst seinen Gegner und wird dabei K.O. geschlagen“: Einfach nicht anklicken, lustig ist eh was anderes.

Gerade weil es dieses Phänomen nun seit mindestens einem Jahr gibt und gerade weil inzwischen schon so viele davor gewarnt haben, sagt der Klick auf diese Links und seine Folgen sehr viel über den Verursacher aus. Kommen diese Meldungen doch nicht nur von “offlineaffinen” Bekannten, nein auch sogenannte “Social Media Experten” klicken offenbar täglich auf Meldungen wie „WOW Jetzt kannst du sehen wer sich dein Profil ansieht“. Der Bildausschnitt stammt von der Pinnwand von Christoph Salzig, der Facebook übrigens fast ausschließlich aus beruflichen Gründen nutzt. Was aber sagt das über die Facebook-Nutzer? Nichts Gutes, soviel steht fest – egal was die Selbstbeschreibung im Profil in Sachen Social Media Erfahrung behauptet.

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Klar, ein Klick auf einen verlockend klingenden Link geht schnell und ist man einmal der Verführung erlegen, nimmt das Unheil schnell seinen Lauf und verbreitet sich offenbar auf nahezu allen Facebook Kanälen. Wie Bernd M. Michael während meiner Lehrjahre bei Grey immer sagte: “Ihr könnt hier jeden Fehler machen – aber nur einmal!” So mancher Online-Marketing-Experte, Web2.0-Evangelist oder Social-Media-Berater postet die nervigen Links aber inzwischen zum Teil gar zum fünften Mal. Spätestens dann wird es Zeit für das, was hier vor einiger Zeit mal Netzwerkhygiene genannt wurde.

Übrigens hat Facebook theoretisch eine Lösung gegen das Problem parat: Den Like-Button mit Bestätigungsklick. Dieser bleibt aber leider die Ausnahme. Stattdessen löscht Facebook anscheinend Seiten, die über das Problem berichten. Und damit auch zum Schluss noch ein großes Lob an unsere Kunden und das Team: Keine einzige Einladung, keine Markierung, keine Nachricht und kein einziger Chat-Eintrag mit SPAM, SCUM oder sonstigem Facebook-Müll.

Und damit das nicht nur in unserem „Ökosystem“ so bleibt, findet ihr hier eine Seite mit den aktuellen Warnungen zu Fakepostings und hier wird erklärt, wie ihr die Seiten und Links bei Facebook meldet.

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