Die anhaltende Debatte um Datenschutzprobleme setzt Google offenbar zu. Das wegen seiner Quasi-Monopolstellung häufig als Krake bezeichnete Internetunternehmen hat zuletzt an Vertrauen verloren. Das legt jedenfalls die Studie Most Trusted Brands von Reader’s Digest nahe, für die mehr als 32.000 Menschen, davon rund 9.000 in Deutschland, befragt wurden.In dem Ranking der vertrauenswürdigsten Marken wurde Google in diesem Jahr vom Thron gestoßen – und das ausgerechnet von T-Online, einem Angebot, das von der Deutschen Telekom seit Jahren nicht mehr als Endkundenmarke positioniert, sondern nur noch als Portal betrieben wird. Begründet wird der Vertrauensschwund bei Google mit den öffentlichen Diskussionen um den „Gläsernen Internetnutzer“.
Nach den Debatten der letzten Wochen verwundert es kaum, dass Google bei den Verbrauchern an Vertrauen eingebüßt hat. Angesichts der Projekte, die derzeit und in Zukunft auf Googles Agenda stehen (Chrome, Buzz, Social Search…), stehen sie hier vor einer wirklich spannenden Herausforderung, denn ohne das Vertrauen der User sind diese Projekte zum Scheitern verurteilt.
Dass jedoch ausgerechnet T-Online in der Gunst der Verbraucher den Spitzenplatz erobern konnte, verursacht bei mir indes ein leichtes Stirnrunzeln. Schließlich ist der T-Konzern selbst wegen Datenschutzpannen in die Schlagzeilen geraten. Erklärungsversuch Eins: Die Halbwertzeit von Datenschutzskandalen ist in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich gesunken. Erklärungsversuch Zwei: Außerhalb von Deutschland ist man an den laxen Umgang mit persönlichen Daten schon so gewöhnt, dass deutsche Unternehmen aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen einen Vertrauensvorschuss eingeräumt bekommen. Es wäre in jedem Fall interessant, welche Alternativen es zu den beiden Unternehmen gegeben hat (Deutsche Bahn, Lidl?)….